WC-Anlagen und Küchenabflüsse werden leider zunehmend als Müllschlucker missbraucht. Sorgloses Benutzerverhalten lässt daher Verstopfungsschäden in den vergangenen 15 Jahren dramatisch ansteigen. Für jeden zweiten Schadensfall in der Sparte Leitungswasser ist zum Beispiel 2017 bereits ein verstopfter Abfluss verantwortlich. Falsch entsorgter Abfall wie zum Beispiel Katzenstreu, Hygienetücher, Speisefett oder Küchenabfälle sind die häufigsten Verstopfungsursachen. In Mehrparteienhäusern ist das Verantwortungsbewusstsein besonders niedrig und Schäden wirken sich durch höhere Betriebskosten daher auf alle Mieter aus.

Die Sparte Leitungswasser zählt auch aus diesem Grund für die Anbieter zu den schadensträchtigeren Sparten. Wurden 2004 lediglich 416 Fälle von verstopften Leitungen oder Abflüssen gemeldet, waren es im Vorjahr zum Beispiel bereits mehr als 7000. Sowohl Küchenabläufe als auch WC-Anlagen sind davon betroffen.

In acht von zehn Fällen ist übrigens unsachgemäßes Benutzerverhalten für die Verstopfungen verantwortlich. Von den Handwerksbetrieben, die mit der Behebung der Schäden betraut werden, hört man, was bei der Behebung dieser Schäden alles zum Vorschein kommt. Küchenabfluss und WC werden allzu oft als Müllschlucker missbraucht. Küchenabfälle, Katzenstreu oder aber auch zum Beispiel Damenbinden landen immer noch in den Abflüssen. In einzelnen skurrilen Fällen wurden Abflussleitungen sogar als Kabelkanal missbraucht.

Verstärkt werden die so entstehenden Probleme aber zum Teil auch durch neu verbaute Armaturen und Spülkästen, die auf einen niedrigeren Wasserverbrauch ausgelegt sind. Der geringere Wasserschwall entfaltet weniger Spülwirkung, was Ablagerungen in den Rohrleitungen zusätzlich begünstigt. Alter und mangelhafte Wartung vieler Rohrleitungen sind ein weiteres Problem. Kalk und Urinstein lagern sich über Jahre ab. Unsachgemäß entsorgtes Speisefett legt sich wie ein Film darüber und wirkt wie Klebstoff in den Rohren. Das „Zuwachsen“ von Leitungen wird so enorm beschleunigt. Obwohl es schon seit viele Jahren Sammelsystem für Öle aus dem Haushalt gibt, kippen viele Hobbyköche altes Fett immer noch direkt von der Pfanne in den Abfluss.

Die Behebung solcher Schäden ist aufwendig, teuer und mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden. Läuft eine Toilette über, kann die Verunreinigung der Wohnung zum Beispiel eine weitreichende Sanierung der eigenen vier Wände nach sich ziehen. Im Extremfall ist die Wohnung mit Fäkalkeimen verunreinigt und deshalb vorübergehend nicht bewohnbar. Durchschnittlich kostet die Behebung einer einfachen Verstopfung rund 400 Euro. Eskaliert ein verstopfter Abfluss steigt die Schadenssumme rasch auf einen fünfstelligen Eurobetrag an.

Gerne überprüfe ich als unabhängiger Versicherungsmakler, ob in Ihrer Gebäudeversicherung Verstopfungsschäden überhaupt versichert sind, bzw. wenn ja, ob denn auch am gesamten Grundstück.